Das Kanon-Projekt
150 Kinder singen für 150 Jahre Liederkranz Eintracht Serach-Hohenkreuz 1872
Was war das doch für ein großes Finale seines Jubiläumsjahres für die Eintracht Serach-Hohenkreuz. 150 Kinder lagen sich zum Abschluss des 1.Kanon-Wettbewerbs für ALLE in den Armen, lachten und weinten vor Freude über die Preise und Sonderpreise, die sie gewonnen hatten. Das Publikum war einfach nur begeistert von ihren Leistungen im Pflicht- und Wahlstück.
Genau so etwas hatte sich der Bundesmusikverband Chor und Orchester (BMCO) vorgestellt, als er sein OK für die finanzielle Unterstützung des Kanon-Projekts gegeben hatte. Sechs Teilnehmer waren am Schluss für die Endrunde übriggeblieben, und alle zeigten, wie sehr Körper und Stimme eine Einheit bilden; denn ohne Bewegung ging gar nichts.
Die Ideen der Teilnehmer waren so unterschiedlich wie die Chöre, und alle wurden bejubelt. Nur die Veranstalter kamen ein wenig ins Schwitzen, denn so ein Kanon dauerte eben manchmal nicht 2 Minuten, sondern ein Mehrfaches. Deswegen durfte die Preisverleihung dann vom letzten Platz auf den ersten im zweiten Teil des Konzerts vorrücken. Und einmal mehr waren die Kinder, Ihre LehrerInnen und Eltern dankbar für die unkomplizierte Änderung und die dadurch entspannte Atmosphäre, die diesen ganzen Wettbewerb auszeichnete.
Das Jubiläumskind – der Liederkranz Eintracht Serach-Hohenkreuz – und seine beiden Gäste, die Concordia Wäldenbronn und das Ensemble Trivoci, sie legten noch einmal so richtig los. Die Eintracht demonstrierte mit ihrem Jubiläumslied „Ein Chor ist nicht allein zum Singen da, ein Chor ist da, dass was geschieht“ Vergangenheit und Gegenwart: Ein Sänger überreichte in devoter Haltung dem Dirigenten auf einem Samtkissen den Dirigierstab und alle Sänger durften steif und feierlich mit voller Manneskraft den vor Selbstbewusstsein strotzenden Vers singen. Im Refrain wurde der Dirigierstab dann von einem lockeren, humorvoll swingenden Männerchor ersetzt, der anschließend mit seinen alpenländischen Liebesliedern den Saal ganz still werden ließ. Großer Beifall!
Auch der Concordia Wäldenbronn flogen die Herzen der Zuschauer sofort wieder zu, wie schon vor der Pause. Peter Igelhoffs Evergreen „Wenn ich vergnügt bin … ene mene mink mank“, Oliver Gies „Netter Begegnung“ und schließlich das Musicalmedley „Mary Poppins“ – alle Melodien und Texte sind so zeitlos, wenn man zwischen den Texten liest. Keine Spur von Müdigkeit oder gar „Lackschäden“ aus der Coronazeit. Diesen Chor konnte man eigentlich gar nicht mehr toppen, und wenn, dann nur mit ganz anderen Tönen.
Das Vokalensemble Trivoci präsentierte zusammen mit der Pianistin Yu-Chieh Su noch einmal die hohe Kunst des Kanon, bevor es swingend und jazzend dem Ende des Abends entgegen ging.
Dieses Ende musste natürlich ein Kanon sein, gesungen vom Gastgeber und der Concordia in froher Chorgemeinschaft. Sabine und Wolfgang Layer hatten den Schlusskanon getextet und komponiert als Werbung fürs Singen im Chor:
„Der perfekte Chor ist der Chor, in dem DU singst. DU gibst ihm deine Stimme, DU gibst ihm ein Gesicht. DU bist ein Teil des Ganzen, ohne Dich geht’s nicht!“